Der Schuppen ist leer. Nur zwei zerbrochene Bogen stehen hinter der rostigen Tellersäge. Im Sägemehl liegt der gerettete Flügel unseres gewasserten Flugmodels. Abrupt mache ich kehrt. Ich bin mir bewusst, dass die Frau mir verwundert hinterherschaut, da ich nun zu rennen beginne. Ich versuche, die Canon mit meinen Händen fassen, damit sie nicht um meinen Hals baumelt und meine Haut reibt, aber ich greife ins Leere. Ich will so schnell wie möglich zur Bider-Baracke. Dort angekommen, staune ich, ich hatte sie mir zerfallen vorgestellt. Doch der Bau ist frisch lackiert und scheint solide. Ich nehme den Bauplan des Gleiters aus der Tasche und sehe erneut Pierre kurz vor dem Abheben auf der Oberen Fraurütti. Der Gleiter straff im Wind, noch deutet nichts auf die kommende Katastrophe hin. Ich habe vier Reißzwecken in der Hand und pinne den Plan an die glänzenden Bretter, gleich oberhalb des Nieuport-Plakates. Ich stehe ein paar Schritte zurück und eine große Ruhe befällt mich. Gleichzeitig strömen mir wieder die Tränen übers Gesicht und verschmieren den Sucher der Kamera.
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